Sensorbasiertes Elektroniksystem zur nachhaltigen Nutzung von Schmierstoffen in Industrieanlagen
Hochleistungsfähige Mikroelektronik in Kombination mit Sensorik und eingebetteter Software sammelt und verarbeitet Prozessdaten in Industrieanlagen. Das ermöglicht eine umfassende Digitalisierung von Produktionsprozessen und Betriebsabläufen in der Industrie 4.0. Nun sollen neueste Elektroniktechnologien zusammen mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) für industrielle Anwendungen nutzbar werden. Diese neue Qualität der Datenverarbeitung am Ort des Geschehens ermöglicht eine sichere dezentrale Analyse- und Prognosefähigkeit. So entsteht eine neue Generation intelligenter, autonomer Produktionssysteme.
Eine Vielzahl mechanischer Lager wird mit Schmierstoffen versorgt, um die Reibung und so den Verschleiß zu reduzieren. Bisher werden solche Schmiermittel nur bei turnusmäßigen Wartungen überwacht. Im Vorhaben Lube.Life soll ein Sensorsystem entwickelt werden, das eine Echtzeitüberwachung solcher Schmierstoffsysteme erlaubt und Abriebpartikel detektiert und analysiert. Dafür sollen ein miniaturisierter Reibungssensor sowie die passende Auswerteelektronik erarbeitet werden. Durch den Abgleich mit entsprechenden Modellen und die Nutzung von Methoden des Maschinellen Lernens soll das Sensorsystem in Echtzeit Schlüsse auf die Zusammensetzung des Schmierstoffes ziehen. Daraus folgende Maßnahmen können von einer einfachen Benachrichtigung über die Auslösung eines Wartungsauftrages bis zur automatisierten Nachdosierung von Additiven reichen.
Durch die Integration des robusten und echtzeitfähigen Sensorsystems können viele Industrieanlagen nachhaltiger und effektiver überwacht werden. Anstelle starrer Wartungszeiträume können die Betreiber die Wartungszeiträume den aktuellen Gegebenheiten anpassen. Dies ist für ein brei-tes Anwendungsspektrum von Bedeutung; beson-ders bei schwer erreichbaren Anwendungen wie Windkraftanlagen senkt das Sensorsystem die Wartungskosten und erhöht die Lebensdauer.