Elektronikforschung

Schaubild Elektronikforschung Technologien Anwendungen
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Unser Alltag und unsere Arbeitswelt sind mit dem Fortschreiten der Digitalisierung immer mehr von Elektronik durchdrungen. Elektronik steckt nicht nur in Handys, Tablets und Bürocomputern, sondern regelt unsere Energieversorgung, steuert die Datenströme für unser mobiles Internet und ermöglicht eine sichere vernetzte, automatisierte Mobilität. Elektronische Prozessoren sind auch gleichsam das Hirn, in dem Künstliche Intelligenz (KI) abläuft. In Branchen wie dem Gesundheitssektor und der industriellen Fertigung sorgt Elektronik dafür, dass Dienstleistungen und Produkte aus Deutschland höchste Anforderungen an Funktion und Qualität erfüllen. Damit ist (Mikro-)Elektronik eine wichtige Grundlage für Wohlstand im Zeitalter der Digitalisierung: Durch Angebote, die die Lebensqualität verbessern und die für zukunftsfeste Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland sorgen.

Technologien souverän gestalten

Um dies auch künftig zu leisten und dabei die Digitalisierung nach unseren Werten und Vorstellungen gestalten zu können, benötigen wir technologische Souveränität. Diese verstehen wir als Anspruch und Fähigkeit zur (Mit-)Gestaltung von Schlüsseltechnologien, d. h. zur Formulierung von Anforderungen an Technologien, Produkte und Dienstleistungen entsprechend den eigenen Werten und zur Mitbestimmung entsprechender Standards auf den globalen Märkten.

Technologische Souveränität zielt damit explizit nicht auf Abschottung ab, sondern auf internationale Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Dabei gilt: Technologische Souveränität in der Elektronik ist nur möglich als Teil des europäischen Binnenmarktes und Forschungsraumes, nicht auf rein nationaler Ebene.

Nachhaltige Elektronik vorantreiben

Die rasante Verbreitung der Elektronik ist Chance und Herausforderung zugleich. Einerseits könnten vielfach Ressourcen durch smarte digitalisierte Lösungen gespart werden. Andererseits konsumiert die Elektronik dabei selbst zunehmend Ressourcen. Um CO2-Emissionen im aktuellen Strommix reduzieren zu können, brauchen wir Elektronik, die den Energieverbrauch von Mikroprozessoren und allgemein von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) deutlich senkt. Dabei müssen wir über größere Energieeffizienz einzelner Komponenten hinaus erhebliche Energieeinsparungen für verteilte und vernetzte IKT-Systeme erreichen, um die vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen.

Das gilt besonders auch für KI-Systeme, die mit maßgeschneiderten, neuartigen KI-Chips deutlich effizienter sein können als mit KI-Software, die auf herkömmlichen Prozessoren läuft. Durch Reduktion kritischer Rohstoffe und durch leistungsfähige Recyclingprozesse müssen wir zudem eine hohe Ressourceneffizienz erreichen.

Dieser auf Ressourcen- und Energieeffizienz ausgerichtete Nachhaltigkeitsansatz bei der Entwicklung von IKT-Lösungen schützt nicht nur das Klima, sondern stützt auch die Wirtschaft: Innovationsführer bei Elektronik für energiesparsame IKT-Systeme zu sein, wird Unternehmen aus Deutschland einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Dabei schafft die Forschung und deren Förderung die Voraussetzungen für die Industrie, die Anforderungen zukünftiger regulatorischer Schritte zu erfüllen.